Wie ein guter Freund Ihre Präsentationen verbessern kann

Ein Beitrag von

Johannes Weber

für comdico.

Nachtmodus

„Ich reise gerne. Am liebsten sind mir Städtereisen. Vergangenen Herbst war ich in Venedig. Und ich habe das erlebt, was viele Touris dort erleben: Mittelmäßiges Essen für viel Geld, stundenlanges Warten vor dem Markusdom und ein dreckiges Hotel. Ganz anders war mein Wochenendtrip neulich nach Wien. Dort wohnt seit Jahren mein guter Studienfreund Friedrich. Er zeigte mir, wo ich das beste Wiener Schnitzel zum vernünftigen Preis bekomme und wie ich ohne Anstehen in die Touristenaktionen komme. Auch organsierte er für mich eine tolle Ferienwohnung mit herrlichem Blick auf die Donau. Friedrich kennt sich bestens aus in Wien. Das hat mir sehr geholfen. Genau so ein guter Freund vor Ort sind wir für Sie bei Ihrem Immobilien-Investment! Mit unseren 30 Büros in ganz Europa kennen wir die Fallen und die genauen Preise der örtlichen Immobilienmärkte. Und wir kennen die Geheimtipps. So können wir Ihnen eine renditestarke Investitionsmöglichkeit in ganz Europa bieten.“

Dank Storytelling vermittelt so ein Manager bei einen Investoren-Pitch die Kernbotschaft „Wir kennen die örtlichen Immobilienmärkte“ einprägsam. Darüber hinaus schafft das verwendete Bild des „guten Freundes“ eine emotional positive und vertrauensvolle Bindung.

Was ist Storytelling?

Unter Storytelling versteht man die anschauliche Darstellung eines Sachverhalts durch die Verwendung klassischer Erzählmuster und Anekdoten. Im Marketing beispielsweise soll dadurch der Kunde dazu bewegt werden, Werbung aufmerksam zu verfolgen, sich mit handelnden Personen und letztlich mit dem Produkt zu identifizieren und dieses schließlich dann zu kaufen. Auch als Präsentationstechnik wird Storytelling immer beliebter. Mit Storytelling können Sie:

Storytelling ist keine Erfindung der Neuzeit. Seit jeher erzählen sich Menschen Erlebtes. Dabei ist es eine Kunstfertigkeit so zu erzählen, dass das Gegenüber aufmerksam ist und das Gesagte auch in Erinnerung behält.  Durch diese Herausforderung haben sich im Laufe der Zeit probate Erzählmittel und -strukturen entwickelt und werden immer wieder erfolgreich verwendet. Beim Storytelling ist es von hoher Bedeutung bei der Vermittlung von Informationen nicht nur auf einer rein sachlichen Ebene zu arbeiten, sondern ganz bewusst auch emotional zu arbeiten.

Die Heldenreise als Strukturhilfe

Eine klassische Storytelling-Struktur ist die sogenannte „Heldenreise“. Bereits bei Autoren in der Antike hat sich gezeigt, dass Erzählungen dann gut funktionieren, wenn das Publikum sich mit dem Protagonisten identifizieren kann und mit ihm mitfiebert. Dies gelingt dann am besten, wenn man den Helden auf seiner Reise durch Höhen und Tiefen begleiten kann und emotional mitfiebert.  Die nun hier abgebildete Heldenreise zeigt sich in ihren Grundzügen in unzähligen Werken von Homers „Odyssee“ bis hin zu George Lukas' „Star Wars“:

  1. Held, mit dem man sich identifizieren kann, wird beschrieben
    Z.B.: Schneewittchen flieht in den Wald vor der bösen Stiefmutter
  2. Held trifft auf Hindernisse
    Neidische Stiefmutter findet Schneewittchen und vergiftet sie.
  3. Held überwindet Hindernisse und verändert sich
    Schneewittchen wird von Prinzen gerettet und durch Kuss vom Bann erlöst.

Storytelling in allen Präsentationen

Storytelling lässt sich in unterschiedlicher Intensität wunderbar in allen Präsentationen verwenden – und zwar vom wissenschaftlichen Symposiumsbeitrag über eine Projektpräsentation bis hin zur Neuvorstellung eines Produkts. Zum Schluss dazu noch die wichtigsten Punkte, die dabei hilfreich sein können:

Story = Was sage ich?

Telling = Wie sage ich es?

Literatur:

Adamczyk, Gregor. Storytelling: Mit Geschichten überzeugen. 3. Auflage 2019. Freiburg: Haufe, 2018

Duarte, Nancy. resonate: oder wie Sie mit packenden Storys und einer fesselnden Inszenierung Ihr Publikum verändern. Übersetzt von Isabel Lamberty-Klaas. 1. Weinheim: Wiley-VCH, 2011.

Rupp, Miriam. Storytelling für Unternehmen: Mit Geschichten zum Erfolg in Content Marketing, PR, Social Media, Employer Branding und Leadership. 1. Auflage 2016. Frechen: mitp, 2016.

Johannes Weber

Er lehrt hauptberuflich an der Uni Regensburg. Sein Fokus liegt auf Themen rund um Präsentation und Moderation, insbesondere der Rhetorik im unternehmerischen und juristischen Kontext. Als Rhetoriktrainer vermittelt er erfolgreich, wie man auch schwierige Inhalte verständlich machen kann.

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